Das Thema „Künstliche Intelligenz“ wird derzeit ausgesprochen heiss diskutiert, auch an der Börse. Wenngleich es sich dabei keineswegs um eine neue Erfindung handelt, generierte die im November auf den Markt gebrachte vermeintliche «Killer-App» Chat GPT einen regelrechten Hype. Aber wie wird „Künstliche Intelligenz“ (KI) eigentlich definiert? Und wie können Anlegerinnen und Anleger KI für ihre Investments nutzen? Zahlreiche Analysten betrachten KI als neuen Megatrend und trauen deshalb Aktien mit KI-Bezug viel zu.

Die internet-basierte Wissensdatenbank Wikipedia definiert „Künstliche Intelligenz“, die im Englischen unter dem Begriff „Artificial Intelligence“ (AI) zusammengefasst ist, als Teilgebiet der Informatik.

Ihr Hauptziel besteht darin, Maschinen intelligent zu machen. Im Gegensatz zu herkömmlicher Software soll sie über die Fähigkeit verfügen, Sinneseindrücke wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Ausserdem soll KI Informationen aufnehmen, verarbeiten und als Wissen speichern. Des Weiteren erwartet man von ihr, Sprache nicht nur zu verstehen, sondern auch zu erzeugen und dadurch das Lösen von Problemen und das Erreichen von Zielen ermöglichen.

Künstliche Intelligenz in unserem Alltag

Doch KI hat weitaus mehr zu bieten als das Chatten über den „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“ (Chat GPT)“. Im Alltag begegnet sie uns bereits seit Längerem in der Medizin, wo sie in der Krebsforschung, der Analyse von Viren und deren Verbreitung, bei Roboter-Assistenten im OP, bei der digitalen Vernetzung der Patientendaten zur Entwicklung individualisierter und optimierter Behandlungsprozesse sowie bei diversen Gesundheits-Apps zum Einsatz kommt. Hier trat die neue Technologie aber eher im Hintergrund und weniger öffentlichkeitswirksam in Erscheinung.

KI – Fluch und Segen zugleich

Ganz anders sieht es beim sogenannten „Natural Language Processing (NLP)“ aus. Hier geht es in erster Linie um die Verarbeitung gesprochener Worte oder Texte, die dank KI digitalisiert und interpretiert werden. Bei virtuellen Assistenten wie zum Beispiel Siri, Google oder Alexa kommt die KI-Technologie bereits im grossen Stil zum Einsatz und verwandelt sowohl Sprache in Text als auch Texte in Sprache. Google experimentiert derzeit zwar an Werkzeugen, die eine Umwandlung von Sprache in Videos ermöglichen, CEO Sundair Pichai fordert jedoch angesichts der Tragweite dieser neuen Technologie und der grundsätzlichen Gefahr des Missbrauchs eine gesetzliche Reglementierung.

Ob sich allerdings Staaten mit autokratischen Regierungen an globale ethische Regeln halten würden, darf bezweifelt werden. Fake-Videos oder Fake-News, die von KI generiert wurden, könnten schlechtestenfalls Stimmungen in der Bevölkerung manipulieren, um bestimmte politische Trends zu fördern – in die eine oder auch in die völlig andere Richtung. In diesem Zusammenhang sind zum Beispiel die KI-Ambitionen von Tesla-Gründer und -Grossaktionär Elon Musk zu sehen. Der Twitter-Grossaktionär war zum Beispiel Mitgründer von Open AI, dem Schöpfer von Chat GPT. Weil sich die Organisation einer Übernahme durch Musk verweigert hatte, verliess er 2018 Open AI und versucht aktuell durch das gezielte Abwerben von KI-Spezialisten ein neues Start-Up zu etablieren, das mit Open AI auf Augenhöhe konkurrieren kann – ein Schelm, wer Böses dabei denkt?

Vom Roboter zum KI-Vermögensverwalter

Wer kennt sie nicht, die Roboter-Hunde oder die Fussball, Tischtennis bzw. Schach spielenden Roboter, die in Videos in den Augen von „Normalsterblichen“ wahrlich faszinierende Leistungen vollbringen. Es gibt aber auch weniger spektakuläre Anwendungsgebiete, in denen es allerdings um extrem viel Geld geht. So ist zum Beispiel auch in der Finanzwelt KI nicht mehr wegzudenken und wird von vielen Börsenexperten als potenzieller Megatrend eingestuft. In diesem Zusammenhang sind allerdings weniger die unzähligen Robo-Advisors gemeint, die in Abhängigkeit von den Renditezielen und der Risikobereitschaft eines Investors, ein massgeschneidertes Depot zusammenstellen, das meist aus kostengünstigen ETFs besteht. Dies mag zwar durchaus intelligent klingen, von Künstlicher Intelligenz ist dieses Geschäftsmodell allerdings noch ein gutes Stück entfernt.

KI in Reinstform kann man hingegen software-basierten Datenanalysesystemen attestieren, die auf Basis unvorstellbar grosser Datenmengen (Stichwort Big Data) Chancen sowie Risiken einschätzen bzw. interpretieren und daraus u.a. konkrete Investitionsentscheidungen ableiten. Als mächtigster Protagonist dieses Genres gilt zweifellos die Risikomanagementplattform des weltgrössten Vermögensverwalters BlackRock. Der Supercomputer namens „Aladdin“ (Abkürzung für Asset, Liability, Debt and Derivative Investment Network) greift auf die Dienste unzähliger Analysten zu und besteht aus 5.000 Grossrechnern, welche die globale Finanzwelt ständig screenen, analysieren und bewerten. Empfehlungsmodelle, die auf KI basieren und von Analysehäusern angeboten werden, gibt es aber auch in bescheideneren Versionen. Deren Erfolgsbilanzen sind aufgrund des kurzen und deshalb wenig aussagekräftigen Betrachtungszeitraums allerdings mit Vorsicht geniessen. Ob KI dauerhaft bessere Anlageergebnisse erzielen kann als menschliche Intelligenz, bleibt abzuwarten und darf angesichts der bisherigen Erfahrungen mit Robo-Investments zumindest bezweifelt werden.

Künstliche Intelligenz im Bereich Financial Services

bxplus ki im finanzsektor
Relevanz der KI für unterschiedliche Bereiche

Künstliche Intelligenz in der Industrie

Auch in der Industrie gewinnt KI einen immer wichtigeren Stellenwert. Durch das sogenannte Robotic Process Automation (RPA) oder das Machine Learning (ML) bieten automatisierte Produktionsverfahren die Chance, betriebliche Prozesse effizienter zu machen und dabei die Produktqualität zu verbessern.

Einen zusätzlichen Mehrwert kann KI – losgelöst von den reinen Produktionsprozessen – auch durch automatisierte und computergesteuerte Prozesse im Rechnungswesen oder Controlling generieren und dadurch Mitarbeiter entlasten – oder weniger freundlich ausgedrückt deren Entlassung forcieren. Automatisierungspotenzial bieten auch komplexe Verfahren im Finanz- und Bankenwesen, um bspw. Bewertungen, Kreditentscheidungen oder den algorithmischen Handel zu optimieren. All diese Beispiele zeigen auf, dass KI vor allem Effizienzsteigerungen zum Ziel hat und wie jede bahnbrechende Innovation Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Wie kann man in KI investieren?

Wer über ein Investment in KI-Aktien nachdenkt, sollte sich vorab über die eigene Risikobereitschaft intensiv Gedanken machen. Firmen deren Geschäftsmodelle ausschliesslich auf der Zukunftstechnologie KI basieren, eröffnen zwar enorme Gewinnchancen, bergen in sich aber zugleich erhebliche Verlustrisiken.

Nur ein Beispiel: Das reine KI-Unternehmen C3.ai aus Kalifornien (Börsenkürzel: AI) feierte Ende 2020 ein grandioses Börsendebüt und hatte kurz nach dem Börsengang seinen Emissionspreis in der Spitze um mehr als vervierfacht. Zwei Jahre später verbuchte der Hoffnungsträger – gemessen vom Allzeithoch – in der Spitze einen Verlust von 94 Prozent und hat sich seit seinem Rekordtief mittlerweile wieder verdoppelt. Bei Palantir Technologies, einem anderen wichtigen KI-Player, fiel die Achterbahnfahrt zwar nicht ganz so heftig aus, Anleger benötigten aber auch bei dieser Aktie ein extrem robustes Nervenkostüm.

Globale Datenmengen im Wachstum

bxplus ki chart bigdata
Globale Datenmengen in den Jahren 2012, 2020 und Prognose für 2025

Tech-Konzerne als Investmentmöglichkeit in KI

Eine einfache und zugleich intelligente Möglichkeit, die Risiken eines KI-Investments wirksam zu reduzieren, bieten zahlreiche börsennotierte Technologiekonzerne. Unternehmen wie Microsoft, Alphabet, Baidu oder Meta Platforms haben das in diesem Markt schlummernde Potenzial erkannt und arbeiten an entsprechenden Projekten. Und wie bei jedem Megatrend wird es auch im Bereich KI Profiteure geben, die als Zulieferer fungieren wie zum Beispiel Chiphersteller wie Nvidia oder andere Anbieter von betriebsnotwendiger Infrastruktur.

Technologiekonzerne mit Bezug zur KI

C3.ai ISIN: US12468P1049
Palantir ISIN: US69608A1088
Microsoft ISIN: US5949181045
Alphabet ISIN: US02079K3059
Baidu ISIN: US0567521085
Meta Platforms ISIN: US30303M1027
Nvidia ISIN: US67066G1040

Mit ETFs in Künstliche Intelligenz investieren

Wer auch deren Kursschwankungsintensität (Volatilität) und die damit verbundene Verlustgefahr als zu hoch einschätzt, sollte auf Wertpapiere setzen, die sich auf einen Aktienkorb mit KI-Fantasie oder einen entsprechenden Branchenindex beziehen.

Neben den oben erwähnten Aktien können Anleger an der BX Swiss auch diversifizierte KI-Investments via Zertifikate oder ETFs realisieren. Zur Auswahl stehen aktuell drei Wikifolio-Zertifikate sowie der ETF Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF (ISIN: IE00BGV5VN51), der ein besonders breit diversifiziertes KI-Investment in 80 Aktien ermöglicht.

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