Das Jahr 2024 war von vielen Unsicherheiten und geopolitischen Krisen geprägt, doch für 2025 zeichnen sich neue Chancen ab. Robert Halver, Marktanalyst und Finanzexperte, gibt einen spannenden Ausblick auf die Entwicklungen in den Bereichen Zinsen, geopolitische Krisen, Branchen, Gold, Bitcoin und die Gesamtwirtschaft.
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Mehr Informationen- Zinsen 2025: Warum das Thema bleibt, aber weniger Schlagzeilen macht
- Ukraine, Gaza, Taiwan: Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen 2025
- Trump und Zölle 2025: Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft
- Top-Branchen 2025: Trends und Sektoren mit Potenzial
- Gold und Bitcoin 2025: Sichere Häfen oder riskante Spekulation?
- 2025: Ein schwieriger Jahresstart, aber starke Perspektiven für Investoren
Zinsen 2025: Warum das Thema bleibt, aber weniger Schlagzeilen macht
Auch im neuen Jahr wird das Thema Zinsen die Finanzmärkte beschäftigen. Halver betont, dass die Zinspolitik zwar nicht mehr das dominierende Thema wie in den letzten Jahren sein wird, dennoch bleibt sie ein wichtiger Faktor. Besonders die Europäische Zentralbank (EZB) könnte weiterhin Zinssenkungen vorantreiben, während die USA möglicherweise weniger drastische Zinsschritte unternehmen. Dies spiegelt die stärkere wirtschaftliche Dynamik in den USA wider, die durch massive Infrastrukturinvestitionen unter der Trump-Administration angetrieben wird. Diese Investitionen tragen vor allem in den Bereichen Transport und Energie zur Belebung der Konjunktur bei und helfen, die zyklischen Sektoren voranzutreiben.
Ukraine, Gaza, Taiwan: Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen 2025
Geopolitische Spannungen bleiben 2025 ein zentrales Thema. Der Ukraine-Konflikt könnte möglicherweise durch eine vorübergehende Einfrierung des Krieges und territoriale Abtretungen der Ukraine an Russland vorübergehend entschärft werden. Dies würde den Druck auf die US-Kosten für Militärhilfe verringern, die für die USA zunehmend als teuer angesehen werden. Halver betont, dass die USA grundsätzlich daran interessiert sind, diesen militärischen Aufwand zu beenden, um Mittel für andere wirtschaftliche Ziele bereitzustellen. Sollte es zu einem Friedensabkommen kommen, könnte Deutschland und Europa wiederum beginnen, Energiegeschäfte mit Russland wieder aufzunehmen – eine Entwicklung, die den europäischen Energiemarkt stabilisieren könnte.
Der Gaza-Konflikt birgt ebenfalls das Risiko einer Eskalation, die sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken könnte, vor allem durch steigende Ölpreise. Halver hebt jedoch hervor, dass kein Akteur, weder die USA, die Saudis noch China ein Interesse an einer Eskalation hat. Die Weltwirtschaft würde bei einem weiteren Anstieg der Ölpreise erheblich geschädigt, was die Krisenherde begrenzen könnte.
Besonders die USA sind auf der Suche nach Stabilität, um sicherzustellen, dass geopolitische Spannungen nicht zu massiven Energiepreisanstiegen führen. Trump und seine Regierung haben bereits angedeutet, dass sie Fracking weiter ausbauen werden, falls es nötig ist, um die heimische Versorgung aufrechtzuerhalten. Die Saudis haben ebenfalls kein Interesse an einer Eskalation, da sie ihren Plan verfolgen, einen Industriestandort von Weltklasse aufzubauen, der keinen grösseren Konflikt benötigt. Diese strategischen Überlegungen helfen, eine potenzielle Explosion der Ölpreise zu vermeiden und sichern eine gewisse Stabilität für die Marktteilnehmer.
„Ich bin der Meinung, dass in diesem Konflikt offensichtlich Amerika die Nase vorn hat, weil sie im High-Tech-Bereich weit voraus liegen. Die Chinesen mit ihrer Planwirtschaft können diese Probleme wirklich lösen. Fünfjahrespläne kann man nicht nutzen in einer planlosen Welt.“
Auch der Taiwan-Konflikt bleibt ein zentrales geopolitisches Thema. Halver ist überzeugt, dass China keinen militärischen Konflikt eingehen wird, da dies zu schweren wirtschaftlichen Sanktionen und dem Verlust des wichtigen Halbleiterstandorts Taiwan führen würde. Ein solcher Verlust hätte dramatische wirtschaftliche Auswirkungen auf China. Gleichzeitig intensivieren die USA bereits ihre Zusammenarbeit mit taiwanesischen Unternehmen im Hightech-Sektor, um ihre Abhängigkeit von China zu reduzieren.
Trump und Zölle 2025: Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft
Das Thema Zölle, besonders im Hinblick auf die USA unter Donald Trump, bleibt relevant. Trump könnte mit seiner Wirtschaftspolitik vor allem Europa belasten, indem er beispielsweise hohe Zölle auf europäische Automobilimporte anwendet. Für europäische Unternehmen könnte es sinnvoller sein, ihre Produktion in die USA zu verlagern, um Zölle zu vermeiden. Dies könnte zur Reindustrialisierung der amerikanischen Wirtschaft beitragen und den Standortfaktor für amerikanische Unternehmen verbessern.
„Der Standort ist besser. Man würde mehr Geld verdienen, man hätte weniger Kosten, mehr Umsätze wahrscheinlich und vor allen Dingen man würde die Zölle nicht zahlen müssen.“
Halver sieht die Zölle als ein strategisches Druckmittel, das Trump einsetzen könnte, um europäische Staaten zu Zugeständnissen zu bewegen, beispielsweise bei höheren Militärausgaben oder anderen politischen Fragen. Trump hat dahingehend immer wieder angedeutet, dass er bereit ist, Schutzzölle zu nutzen, um die amerikanischen Interessen zu schützen. Dies könnte kurzfristig positive Effekte auf die inländische Produktion haben, aber langfristig zu Handelskonflikten mit Europa und anderen internationalen Partnern führen.
Top-Branchen 2025: Trends und Sektoren mit Potenzial
Halver hebt hervor, dass insbesondere der Hightech-Sektor weiterhin vielversprechend bleibt. In einem möglichen Marktrückgang sollten Anlegerinnen und Anleger in qualitativ hochwertige Unternehmen investieren, die auf Innovation und Digitalisierung setzen. Überraschend könnte jedoch der zyklische Sektor werden, der 2025 voraussichtlich von einer breiteren Marktentwicklung profitieren wird. Besonders die US-Wirtschaft könnte von einer stärker werdenden Konjunktur profitieren, die durch infrastrukturelle Investitionen und eine vorausschauende Handelspolitik unter Donald Trump angetrieben wird.
Ein weiterer Sektor, der zunehmend Beachtung findet, ist der Öl- und Energiesektor. Trotz geopolitischer Unsicherheiten bleibt das Interesse an Öl hoch, insbesondere wenn es zu einer Eskalation der Konflikte in entscheidenden Regionen kommt. Halver hebt hervor, dass sowohl die Nachfrage nach Öl als auch die Versorgungssituation wichtig bleiben, da die Weltwirtschaft weiterhin stark von diesem Rohstoff abhängig ist. Die USA und Saudi-Arabien arbeiten intensiv daran, um sicherzustellen, dass es keine ernsthaften Störungen gibt, die die Ölpreise erheblich nach oben treiben könnten. Wenn die geopolitischen Spannungen weiter abkühlen, könnte der Ölpreis stabil bleiben, doch bei einer erneuten Zuspitzung könnte es zu kurzfristigen Preisanstiegen kommen.
Gold und Bitcoin 2025: Sichere Häfen oder riskante Spekulation?
Im Hinblick auf Gold bleibt Halver positiv für 2025. In einer Welt, in der geopolitische Unsicherheiten und die Frage der Bonität von Staaten weiter relevant sind, bleibt Gold für viele Länder ein sicherer Hafen. Besonders Staaten, die sich Sorgen um die Bonität von US-Staatspapieren machen, setzen verstärkt auf Goldreserven.
Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, bleiben ein spannendes Thema, auch wenn sie weiterhin starken Schwankungen unterliegen. Robert Halver sieht Kryptowährungen als geostrategisch bedeutsam, da die USA aktiv daran arbeiten, ihre Stellung im Kryptomarkt zu sichern und innovative Technologien in diesem Bereich voranzutreiben. Besonders Donald Trump, der sich zunehmend als «Kryptopräsident» positioniert, könnte dazu beitragen, dass Kryptowährungen eine bedeutendere Rolle im globalen Finanzsystem spielen. Halver ist der Meinung, dass dies ein kluger Schachzug der USA ist, um die Kontrolle über diesen aufstrebenden Markt zu behalten und ihre Führungsrolle in der Weltwirtschaft zu festigen.
2025: Ein schwieriger Jahresstart, aber starke Perspektiven für Investoren
Halver blickt positiv in das Jahr 2025. Zwar könnten die ersten Monate von Unsicherheiten geprägt sein, da die Märkte möglicherweise von Gewinnmitnahmen betroffen sind und politische Entwicklungen, wie die Auswirkungen der Trump-Administration, kurzfristig für Instabilität sorgen könnten. Doch im Laufe des Jahres, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, erwartet Halver eine klare Erholung und positive Marktentwicklungen. Besonders zyklische Sektoren und der US-Markt dürften von einer stärkeren globalen Wirtschaft profitieren, die durch umfangreiche Infrastrukturinvestitionen und technologische Innovationen vorangetrieben wird.
„Dann sollte man aber, wie ich finde, nachkaufen in den genannten Branchen und Ländern. Weil ich glaube, dass das lohnt sich das nächste Jahr.“
Für Anlegerinnen und Anleger könnte 2025 ein Jahr der Chancen werden. Insbesondere Investitionen in zyklische Branchen und Hightech-Unternehmen bieten viel Potenzial. Wer zu Beginn des Jahres strategisch nachkauft, könnte im weiteren Verlauf des Jahres von einer stabileren und optimistischeren Marktlage profitieren.