Viking Therapeutics: Abnehmen für mehr Börsengewicht

Bis vor wenigen Monaten war Viking Therapeutics eine Aktie, welche wohl nur den Experten für Biotechnologie bekannt war. Der seit 2015 an der NASDAQ kotierte Spezialwert fristete ein Schattendasein. Doch das hat sich 2024 schlagartig geändert. Ende Februar schnellte der Börsenwert von Viking innert drei Tagen um mehr als den Faktor 2.5 nach oben. Zwar war die Aktie schon zuvor ins Laufen gekommen. Doch hob sie raketenartig ab, nachdem die Kalifornier Forschungsergebnisse zu «VK2735» veröffentlicht hatten. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich ein neuartiges Präparat zur Behandlung der Fettleibigkeit (Adipositas). Bei Patienten, die im Rahmen einer klinischen Phase II-Studie, wöchentliche Dosen des Wirkstoffs erhalten hatten, konnte eine statistisch relevante Gewichtsreduzierung festgestellt werden. Den boomenden Markt um Medikamente zur Gewichtsreduktion dominieren momentan die Pharmakonzerne Novo Nordisk und Eli Lilly. Aufgrund dieses Wachstumsmarkts überrascht der Ansturm auf die Viking-Aktie nicht.

Fleissige Forscher

Noch im laufenden Jahr möchte Viking Therapeutics die jüngsten Studienergebnisse mit den Experten der US-Gesundheitsbehörde FDA diskutieren und dabei auch das weitere Vorgehen samt einem möglichst raschen Beginn der Phase III besprechen. Positiv angelaufen ist dem Unternehmen zufolge Phase I der Studie zur oralen Gabe von «VK2725». Erste Patienten hätten deutlich an Gewicht verloren. Entsprechend soll noch im Laufe des Jahres der Übergang in Phase II gelingen. Spitzenergebnisse schaffte Viking bei einem weiteren Hoffnungsträger, «VK2809». Mit diesem Schilddrüsenhormon-Agonist soll eine nicht auf Alkoholkonsum zurückgehende Fettleber behandelt werden. Neben den Kandidaten in der klinischen Forschung (siehe Tabelle) befinden sich weitere Wirkstoffe in der Pipeline. Beispielsweise arbeitet Viking Therapeutics an Medikamenten zur Behandlung von Diabetes Typ II oder der Blutarmut (Anämie).

Optimistische Analysten

Die intensive Forschungsarbeit kostet Geld. Für das erste Semester 2024 verbuchte die umsatzlose Viking einen operativen Verlust von rund USD 68 Mio. Das waren 54% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in den ersten sechs Monaten 2024 um 92% auf USD 47.9 Mio. gestiegen. Da trifft es sich gut, dass Viking die Kursrallye für eine Kapitalerhöhung nutzen konnte. Anfang März platzierte das Unternehmen mehr als 7.4 Mio. Aktien zum Preis von je USD 85 und sammelte damit knapp USD 600 Mio. ein. Mittlerweile notiert der Biotechwert rund USD 20 unter dem Ausgabepreis. Geht es nach dem Gros der Analysten, wird Viking Therapeutics bald neue Höchstmarken erreichen. Laut Bloomberg befassen sich derzeit 12 Researchhäuser mit dem Unternehmen. Sie raten allesamt zum Kauf, wobei das durchschnittliche Kursziel auf Sicht von 12 Monaten bei 113.55 USD liegt.

Attraktives Chance-Risiko-Profil

Natürlich ist dieses Szenario mit Risiken verbunden. Auf dem Weg zur Kommerzialisierung der Forschungspipeline sind jederzeit Rückschläge möglich. Insofern bieten sich Barrier Reverse Convertibles (BRC) als Anlagealternative an. Das gilt umso mehr, da Viking Therapeutics eine extrem hohe Volatilität zeigt. In den vergangenen 12 Monaten betrug die Kursschwankungsbreite annähernd 100%. Bei lediglich 40 der insgesamt knapp 3’300 im NASDAQ Composite Index enthaltenen Werte, kam es zu stärkeren Ausschlägen. Aufgrund der hohen Volatilität wird Viking zu einem echten «Coupon-Giganten», weshalb Leonteq einen Barrier Reverse Convertible (BRC) auf den Biotechwert lanciert. In der Produktwährung CHF beträgt die garantierte Ausschüttung 15% p.a. Das Pendant in USD zahlt vierteljährlich 19% p.a. der Denomination aus. Die Barriere liegt bei tiefen 49% des Anfangslevels. Ein Softcallable Feature ist bei dieser Emission nicht vorgesehen. Das bei einer vorzeitigen Kündigung auftretende Wiederanlagerisiko besteht also nicht. Gleichwohl ist der BRC nicht frei von Gefahren: Sollte Viking wieder in der Versenkung verschwinden respektive auf die Barriere oder tiefer abstürzen, drohen herbe Verluste.