Von David Kunz, CIO der BX Swiss Exchange
Der Goldpreis erklimmt nahezu kontinuierlich nie gekannte Höhen: Der Dreitausender-Gipfel ist schon in Sicht und es ist sehr wahrscheinlich, dass auch dieser in naher Zukunft genommen wird. Allerdings muss man aus Schweizer Perspektive hinzufügen, dass der in Franken gehandelte Goldpreis tiefer liegt und auch Hedgingkosten einkalkuliert werden müssen, wenn das Währungsrisiko ausgeschaltet werden soll, da Gold wie Rohöl auf den Märkten in US-Dollar gehandelt wird.
Der Aufwärtstrend des Goldpreises wird im Wesentlichen durch drei Faktoren begünstigt: Erstens erkennen die Anleger in Gold vor dem Hintergrund der anhaltenden Kriege und Krisen (z.B. Ukraine und Gaza) noch immer den „Safe Haven“-Status an. Dazu kommt zweitens der von Donald Trump seit Beginn seiner Amtszeit angefeuerte Handelskrieg mit fast all seinen relevanten Handelspartnern (Mexiko, Kanada, China und Europa), der – drittens – die Inflation weiter anheizen wird. Letzteres ist vor allem ein US-spezifisches Phänomen, das eine durch Deregulierung entfesselte Wirtschaft bei gleichzeitig wirksamen Kostentreibern (Importzöllen) beschreibt. Den letzten Zinssenkungen der Fed dürften also auf absehbare Zeit keine weiteren mehr folgen.
An dem steigenden Spotpreis orientiert sich sowohl physisches Gold – Münzen und Barren – als auch goldbasierte Papiere wie ETFs und ETPs, die sich bei Anlegern wachsender Beliebtheit erfreuen. In Korrelation zum steigenden Goldpreis sehen wir aber auch andere Edelmetalle wie Silber sowie ebenfalls steigende Kurse bei Kryptowährungen und auf den Aktienmärkten, die sich ebenfalls von Allzeithoch zu Allzeithoch bewegen.
Fazit: Für die Portfoliobeimischung spielt Gold nach wie vor immer eine wichtige diversifizierende Rolle. Die Kurse können weiter steigen, da US-Präsident Trump durch zahlreiche Eingriffe in das Wirtschaftsumfeld die Rally weiter begünstigen wird. Die 3.000,- Dollar-Marke ist in Reichweite und wird wohl schon bald geknackt werden.