Die Entwicklung der Börse ist eine faszinierende Reise. Von ihren Anfängen als physischer Marktplatz für den Handel mit Waren und Gütern haben sich Börsen zu hochmodernen elektronischen Handelsplattformen entwickelt und bieten AnlegerInnen weltweit Zugang zu einer Vielzahl von Finanzinstrumenten. In diesem Artikel wollen wir der Frage nachgehen, warum Börsen die entscheidende Grundlage für Investitionen bilden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Was ist eine Börse?
- Warum gibt es eine Börse?
- Wie ist die Börse entstanden?
- Die Geschichte der Schweizer Börsen
- Welche Börsen gibt es in der Schweiz?
- Welche Aufgaben hat eine Börse?
- Welche Arten von Börsen gibt es?
- Warum haben manche Länder mehrere Börsen?
- Wie wird der Preis an der Börse ermittelt?
- Die wichtigsten Börsen der Welt
- Kann man direkt in Börsen investieren?
- Fazit: Die Börse – eine unverzichtbare Institution!
Was ist eine Börse?
Vereinfacht gesagt, kann man sich die Börse wie einen vielfältigen, bunten und lebhafter Marktplatz vorstellen. Einen Ort, an dem Verkäufer und interessierte Käufer zusammenkommen und um eine bunte Vielzahl von Produkten zu handeln.
Sachlicher formuliert, ist die Börse ein Markt, an dem zu festgelegten Zeiten bestimmte austauschbare Güter gehandelt werden. Dies können zum Beispiel Wertpapiere, Edelmetalle, Devisen oder andere Produkte sein. Ein wichtiges Merkmal der Börse ist, dass die Waren oder Produkte, die gehandelt werden, nicht physisch vor Ort sind. Ausserdem müssen sie, juristisch ausgedrückt, fungibel sein. Um als fungibel zu gelten, müssen die gehandelten Güter vertretbar austauschbar und in Bezug auf ihre Art, Menge, Gewicht und Zahl genau identifizierbar sein. Die Börse bietet zudem den Rahmen für den Handel, reglementiert durch das Börsengesetz und die Börsenordnung. Sie bringt Käufer und Verkäufer zusammen und bestimmt den Preis, auch Kurs genannt.
Warum gibt es eine Börse?
Eine Börse ist ein organisierter und transparenter Marktplatz, auf dem Käufer und Verkäufer zusammenkommen. Hier entsteht durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ein fairer Marktpreis für gehandelte Wertpapiere und andere Finanzinstrumente. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Gründe für die Notwendigkeit einer Börse.
Wie ist die Börse entstanden?
Die historische Entwicklung der Börse reicht weit zurück. Bereits im antiken Griechenland gab es Marktplätze, an denen der Handel mit Waren und Gütern stattfand. Der Ursprung des Wortes «Börse» ist dabei umstritten. Die gängigste Erklärung besagt, dass der Begriff vom lateinischen Wort «bursa» stammt, was «Ledertasche» oder «Geldsäckchen» bedeutet. Das lateinische Wort wiederum wurde aus dem Griechischen entlehnt, wo «byrsa» eine abgezogene Tierhaut oder ein Tierfell bezeichnete. Das Wappen der flämischen Patrizierfamilie van der Beurse, die regelmässige Treffen von Kaufleuten in ihrem Haus in Brügge abgehalten haben soll, zeigte drei solcher Geldsäcke aus Leder.
Dass bei der Frage, woher die Börse ihre Namen hat, viele Spuren ins belgische Brügge weisen, ist kein Zufall. Denn im Jahr 1409 wurde hier die erste Börse überhaupt gegründet. Mit der Börse, wie wir sie heute kennen, hatte sie aber nicht viel gemeinsam. Die erste Börse moderner Prägung wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in Amsterdam eröffnet. Im Jahr 1611 öffnete sie erstmals ihre Pforten, ein Jahr später startete der Handel mit Wertpapieren. Gehandelt wurden vor allem die Papiere der „Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC)“, die als erste Aktiengesellschaft der Welt gilt.
Mit dem Aufkommen der Technologie und dem Einsatz von Computern entwickelte sich der elektronische Handel. Heutzutage sind Börsen hochentwickelte Handelsplätze, die schnell und präzise arbeiten. Die NASDAQ war eine der ersten rein elektronischen Börsen und revolutionierte den Handel mit Technologieaktien. Börsen haben sich weiterentwickelt, um den Handel mit verschiedenen Finanzinstrumenten wie Aktien, Anleihen, Optionen, Futures, ETFs und Derivaten zu ermöglichen. Sie haben auch globale Verbindungen aufgebaut, um den Handel über Ländergrenzen hinweg zu erleichtern.
Die Geschichte der Schweizer Börsen
Während in vielen Ländern Europas im 17. und 18 Jahrhundert Börsen in grosser Zahl gegründet wurden, liess die Entwicklung in der Schweiz etwas auf sich warten. Es war aber nicht etwa der heute klar bedeutungsvollste Börsenplatz Zürich, der zuerst einen nennenswerten Effektenhandel aufwies. Die Ursprünge der Schweizer Börse lassen sich bis zum Jahr 1850 zurückverfolgen, als die erste Börse in der Stadt Genf eröffnet wurde.
Im Jahr 1873 wurde dann die Schweizerische Effektenbörse (heute SIX Swiss Exchange) in Zürich gegründet. Diese neue Börse wurde schnell zu einem zentralen Marktplatz für den Handel mit Aktien und anderen Wertpapieren. Noch später als in Zürich setzte in Bern die Börsenbildung – und somit der Ursprung der heutigen BX Swiss – ein. Die späte Industrialisierung im Kanton Bern und die dezentrale Entwicklung behinderten zunächst den schnellen Aufstieg Berns als Finanzplatz. Am 10. November 1884 entstand aus einer informellen Vereinigung der Berner Banken der Berner Börsenverein, der den Wechsel- und Effektenverkehr fördern sollte. In den ersten Jahrzehnten konzentrierte sich die Berner Börse hauptsächlich auf lokale Werte, insbesondere Anleihen sowie einige Bank- und Eisenbahnaktien.
Im Laufe der Jahre hat die Schweizer Börsenlandschaft dann eine kontinuierliche Entwicklung und Modernisierung durchlaufen. In den 1990er Jahren wurde der elektronische Handel eingeführt, was bis heute zu einer erheblichen Steigerung der Handelsaktivitäten führte.
Welche Börsen gibt es in der Schweiz?
In der Schweiz gibt es zwei Börsen, die SIX Swiss Exchange, früher bekannt als SWX Swiss Exchange mit Sitz in Zürich sowie die BX Swiss, früher bekannt als Berner Börse.
Welche Aufgaben hat eine Börse?
Eine Börse ist in der Regel eine Institution, die den Handel mit Wertpapieren und anderen Finanzinstrumenten erleichtert. Die Funktion und Organisation einer Börse kann je nach Land, Grösse und Börsentyp variieren, aber im Allgemeinen umfasst sie folgende Hauptkomponenten:
Welche Arten von Börsen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Börsen, die sich hinsichtlich ihres Handelsgegenstands und ihrer Organisationsstruktur unterscheiden. Hier sind einige der häufigsten Arten von Börsen:
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl von Spezialbörsen, die sich auf bestimmte Finanzinstrumente oder spezifische Branchen konzentrieren. Hier sind einige Beispiele für Spezialbörsen:
Warum haben manche Länder mehrere Börsen?
Die Vielzahl an Börsenarten spiegelt sich auch darin wider, dass es in vielen Ländern mehrere Börsen gibt. Die Gründe für die Existenz mehrerer Börsen in einem Land kann von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst werden.
Wie wird der Preis an der Börse ermittelt?
Der Preis an einer Börse wird durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Der Handel an einer Börse erfolgt in der Regel über elektronische Handelssysteme, die Käufer und Verkäufer zusammenbringen. Die Preisermittlung erfolgt in der Regel durch das Auktionsverfahren. Dabei werden Kauf- und Verkaufsaufträge gesammelt und zu bestimmten Zeitpunkten ausgeführt. Diese Zeitpunkte können festgelegt sein, beispielsweise zu Handelsbeginn und -ende, oder kontinuierlich stattfinden.
Eine spezielle Rolle nehmen spezielle Teilnehmer ein, die als Market Maker auftreten. Diese Unternehmen oder Händler stellen kontinuierlich Kauf- und Verkaufsaufträge für bestimmte Wertpapiere bereit Dadurch wird Liquidität im Markt geschaffen, da die Börse bereit ist, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, auch wenn keine anderen Käufer oder Verkäufer vorhanden sind. Dies erleichtert den Handel und stabilisiert die Preise. Market Maker profitieren vom Spread, der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreisen.
Die wichtigsten Börsen der Welt
Die Bedeutung einer Börse lässt sich anhand verschiedener Kriterien bewerten, dazu zählen unter anderem die Handelsvolumina und Marktkapitalisierungen von Unternehmen. Zu den fünf wichtigsten Börsen der Welt gehören:
Kann man direkt in Börsen investieren?
Ja, es ist möglich, in eine Börse zu investieren. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass eine Börse selbst kein finanzielles Vermögen erzeugt, sondern als Plattform für den Handel mit Wertpapieren dient. Daher besteht das Investment in eine Börse darin, Anteile des Unternehmens zu erwerben, das die Börse betreibt.
Wenn eine Börse als Unternehmen organisiert ist und an der Börse gehandelt wird, können Investoren Aktien oder andere Finanzinstrumente dieses Unternehmens kaufen. Diese Aktien repräsentieren dann einen Anteil am Unternehmen, das die Börse betreibt. Indem man in die Aktien einer Börse investiert, partizipiert man potenziell an deren Gewinnen, die sich in der Regel aus Gebühren für den Handel, die Abwicklung und andere Dienstleistungen zusammensetzen.
Weltweit gibt es mehrere Börsen, die als eigenständige Unternehmen organisiert sind und an der Börse gehandelt werden können. Ein Beispiel für eine börsennotierte Börse ist die New York Stock Exchange (NYSE), die an der Börse gehandelt werden kann. Die Deutsche Börse AG ist ein weiteres Beispiel, das an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert ist.
Fazit: Die Börse – eine unverzichtbare Institution!
Sie ist nicht nur Plattformen für den Handel, sondern auch entscheidendes Instrument zur Kapitalbeschaffung für Unternehmen. Durch eine gewissenhafte Regulierung und effektive Überwachung schützt die Börse die Interessen der Marktteilnehmer und gewährleisten Transparenz.
Die Börse bleibt ein zentraler Ort für Preisbildung und Liquidität, der die Grundlage für den Handel und Investitionen bildet, und eine unverzichtbare Institution, die die Wirtschaft ankurbelt, Unternehmen fördert und Investoren ein sicheres Umfeld bietet, um ihr Kapital zu investieren