In der Welt der Finanzmärkte hat die passive Geldanlage bereits erhebliche Bedeutung erlangt und erfreut sich kontinuierlich wachsender Beliebtheit. Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff «passive Geldanlage» und warum erfreut sie sich immer grösserer Beliebtheit?

Eine Antwort darauf liefern Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Products (ETPs), innovative Instrumente, die Anlegerinnen und Anlegern Zugang zu einer breiten Palette von Anlagemöglichkeiten bieten. In diesem Kontext erleben wir die Indexing-Revolution, die insbesondere durch die rasante Entwicklung der ETFs vorangetrieben wird. Doch was macht einen ETF aus und wie unterscheidet er sich von einem ETP? Um diese Fragen zu klären, werfen wir einen Blick auf die Grundlagen dieser Finanzinstrumente.

Von passiver Geldanlage im Gegensatz zur aktiven Geldanlage (oder von passivem Management im Gegensatz zu aktivem Management) spricht man, wenn nicht durch gezielte Auswahl von Wertpapieren versucht wird, die Marktentwicklung zu übertreffen. Stattdessen wird beim passiven Management „ein Markt gekauft“. Somit erzielen die Anleger prinzipiell eine Performance, die der Marktentwicklung entspricht. Da der Markt weder eine Ware noch ein Wertpapier ist und somit nicht unmittelbar gekauft werden kann, erfolgt die passive Geldanlage mithilfe von Indizes, die auf verschiedene Weise abgebildet und an die Anleger verkauft werden. Geeignete Instrumente dafür sind unter anderem Indexfonds, Exchange Traded Funds (nachfolgend: ETFs abgekürzt), Exchange Traded Products (nachfolgend: ETPs abgekürzt) und Strukturierte Produkte.

Wozu überhaupt passive Geldanlage?

Einem klassischen Klischee zufolge geht es börseninteressierten Anlegerinnen und Anlegern darum, den Markt zu übertreffen – ihn zu schlagen, wie ein seit Jahrzehnten fest eingebürgerter und allgemein gebräuchlicher Amerikanismus besagt. Deshalb tragen Klassiker der Börsenliteratur auch Titel wie „Beat the Market“. Und deshalb werben Investmentfonds und andere Anbieter von Kapitalanlagen mit ausgefeilten komplexen Strategien, die den Anlegern einen Vorsprung verschaffen sollen.

Als sich in breiteren Kreisen die Erkenntnis durchsetzte, dass der Versuch, den Markt zu schlagen, unweigerlich auch das Risiko mit sich bringt, hinter ihm zurückzubleiben, wurde Mitte der 1970er-Jahre in den USA der Indexfonds erfunden. Seine Verfechter publizierten Bücher und Artikel, in denen sie nachwiesen, dass es den wenigsten aktiv gemanagten Investmentfonds gelingt, den Markt zu übertreffen. Erstrebenswerter sei es, garantiert nicht schlechter als der Markt abzuschneiden und dabei noch den Löwenanteil der bei Investmentfonds anfallenden Gebühren zu sparen. Das „Indexing“ war geboren.

Da die langfristige historische Zuwachsrate des Aktienmarkts über dem langfristigen Durchschnitt der risikolosen Zinsen liegt, stürzten sich die Anlegerschaft nach einer Einführungsphase in Scharen auf die marktbreiten als weitgehend risikolos wahrgenommenen marktbreiten Indexfonds.

Indexing-(R)evolution: der ETF

Gut 20 Jahre nach Auflegung des ersten öffentlich zugänglichen Indexfonds gelang es nach einigen Fehlstarts, den Indexhandel von den Beschränkungen der Fondsstruktur zu befreien. ETFs – Exchange-Traded Funds, zu Deutsch börsengehandelte Fonds – werden ohne Vermittlung von Fondsgesellschaften und ohne feststehende Bewertungstermine laufend an der Börse gehandelt. Inzwischen sind sie auch in Europa dermassen selbstverständlich geworden, dass viele Anlegerinnen und Anleger Indizes schlicht für Wertpapiere halten.

In Wirklichkeit erfolgt die Abbildung des betreffenden Index – die „Replikation“ – nicht immer wie beim Index-Investmentfonds dadurch, dass die Indexpapiere beziehungsweise die gewichtigsten Papiere des Index tatsächlich gekauft werden. Im Gegensatz zu dieser physischen Replikation steht die synthetische Replikation, die über Swapgeschäfte funktioniert, also über Tauschgeschäfte: Der ETF-Kurs folgt vergleichsweise präzise dem Kurs des abgebildeten Index, aber welche Wertpapiere dahinterstehen, ist vom betreffenden Index völlig losgelöst. Salopp ausgedrückt verspricht einem der Anbieter, die dem Index entsprechende Summe zu erstatten, doch wie er das dafür verwendete Vermögen verwaltet, bleibt ihm überlassen, Hauptsache es ist jederzeit genug da.

Noch mehr Wissen über ETFs

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Der die das ETP

Nach dem grossen Publikumserfolg der ETFs wurden weitere problemlos handelbare börsennotierte Produkte entwickelt, um Anlagen zugänglich zu machen, die der breiten Masse zuvor verwehrt waren. Hier sind vor allem die börsennotierten Rohstoffe (ETC = Exchange-Traded Commodity) und die noch keine 20 Jahre alten Exchange-Traded Notes (ETN) zu nennen, die sich auf alle möglichen Basiswerte beziehen können.

Nun zu der Begriffsverwirrung, die durch die Überschrift angedeutet wird: Im grössten Teil Europas wird als Überbegriff für die genannten Produkte die Abkürzung ETP verwendet – Exchange-Traded Product. In der Schweiz hingegen bezeichnet diese Abkürzung eine Unterkategorie, die neben ETF, ETC und ETN steht. Der ETP der Schweizer Sprachregelung zeichnet sich dadurch aus, dass er ebenso wie der ETF (und im Unterschied zum ETN) zu hundert Prozent physisch besichert ist, jedoch im Unterschied zum ETF nicht der OGAW-Richtlinie unterliegt, die für „Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“ steht und klar definierte Diversifizierungsbedingungen bei Investmentfonds in der EU vorgibt.

Im Klartext: Schweizer ETPs können zu mehr oder weniger sicheren ETF-Bedingungen Zugang zu speziellen Anlageklassen bieten, die ansonsten unzugänglich wären, zusätzlichen Aufwand erfordern würden oder nur über Strukturierte Produkte erreichbar wären. Ein Beispiel sind Kryptowährungen, an die man auf diese Weise ohne Wallet und in handlichen Stückelungen herankommt.

Seit einigen Jahren haben ETPs in der Schweiz nach nach einer Phase der Stagnation eine rasante Erfolgsgeschichte hingelegt, was zu einem grossen Teil dadurch bedingt ist, dass sich immer breitere Anlegerkreise für Kryptowährungen interessieren. Allein an der BX Swiss sind inzwischen mehr als 50 ETPs von Emittenten wie beispielsweise CoinShares, 21Shares, Seba Bank AG und VanEck kotiert.

Swiss ETF Awards 2023

Am Montag, dem 6. November 2023, fanden die Swiss ETF Awards 2023 statt. Im Rahmen eines exklusiven Events wurden die diesjährigen Gewinner geehrt. Sowohl für die klassifizierten Produkte als auch für die Publikumsfavoriten wurden Qualitätsauszeichnungen vergeben. Die Bewertungen erfolgten durch eine Fachjury, bestehend aus unabhängigen und erfahrenen Branchenexpertinnen und -experten aus der Schweiz, sowie durch eine Online-Umfrage.

Das Besondere daran: Erstmals traten beide Schweizer Börsen, die BX Swiss und die SIX Swiss Exchange, sowie die Online-Plattform finanzen.ch als Veranstalter auf. Dazu äusserte sich David Kunz, der COO der BX Swiss, so: „Dies verleiht den Qualitätssiegeln und der Veranstaltung insgesamt noch mehr Strahlkraft und Bedeutung! Es ist eine spannende Weiterentwicklung, die die Relevanz der Awards in der Branche weiter stärkt.“

Swiss ETF Awards 2023 – die Gewinner

Preise wurden in fünf Kategorien vergeben, die jeweils in Unterkategorien aufgeteilt sind: 1. Qualitäts-Rating-Awards (Jury), 2- Newcomer-Awards (Jury), 3. Market Maker (Jury), 4. Publikums-Awards (finanzen.ch) und 5. Special-Award. Hier eine vollständige Auflistung der preisgekrönten Produkte und Anbieter, danach folgen einige Erläuterungen:

Die Gewinner
Qualitäts-Rating-Awards (Jury) Gewinner 2023
1. Welt-Aktien-ETFs HSBC MSCI World CHF hedged
2. Aktien-ETFs (Schweiz) UBS ETF (CH). MSCI Switzerland IMI Dividend ESG
3. Aktien Emerging Markets iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF
4. Thematische ETFs Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C
5. Nachhaltige Aktien-ETFs Global X Clean Water UCITS ETF. USD Accumulating
6. Rohstoff- und Edelmetall-ETFs und ETPs Raiffeisen ETF Solid Gold Responsibly Sourced & Traceable A USD
7. Crypto ETP Invesco Physical Bitcoin ETN
Newcomer-Awards (Jury) Gewinner 2023
1. Newcomer- ETPs Leonteq USD Overnight Return Index ETP
2. Newcomer- ETPs Xtrackers S&P 500 Equal Weight ESG UCITS ETF 1C
Market Maker (Jury) Gewinner 2023
1. Bester Market Maker/Bester AP Flow Traders
Publikums-Awards (finanzen.ch) Gewinner 2023
1. Publikums-ETF AXA IM Biodiversity Equity UCITS ETF Acc USD
2. Publikums-ETP 21Shares Staking Basket Index ETP
3. Publikums-ETF-Anbieter iShares
4. Publikums-ETP-Anbieter Leonteq
5. Publikums-ETF Robo Advisor Anbieter True Wealth
6. Publikums-ETF Broker Swissquote
Special-Award Gewinner 2023
1. Special Award 2024 Findependent. Kinder-ETF-Sparen

Erläuterungen zu den Produkten

Der Namensbestandteil „Hedged“ für „abgesichert“ im HSBC MSCI World UCITS ETF CHF Hedged könnte bei einem Indexfonds auf den MSCI World erstaunen, ist jedoch hier im Zusammenhang als „CHF Hedged“ zu lesen. Gemeint ist, dass eine Absicherung gegen Wechselkursschwankungen eingebaut ist.

Der UBS ETF (CH) – MSCI Switzerland IMI Dividend ESG investiert in Papiere, die im MSCI Switzerland IMI High Dividend Yield ESG Low Carbon Select Net Total Return CHF Index enthalten sind. Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um Investments mit hoher Dividendenrendite, die ESG-Kriterien genügen. ESG = Environmental, Social, Governance = Umwelt, Soziales, gute Unternehmensführung.

Der iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF investiert in Aktien aus Schwellenländern (EM = Emerging Markets). IMI steht für „Investable Market Index“ und bedeutet, dass neben großen und mittleren auch kleinere Unternehmen enthalten sind, sodass eine sehr hohe Marktabdeckung von circa 99 Prozent erzielt wird.

Der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF 1C erklärt sich selbst: Künstliche Intelligenz und Big Data.

Beim Global X Clean Water UCITS ETF – USD Accumulating geht es um Unternehmen, die mit Wasseraufbereitung zu tun haben, einem Thema, das weltweit dramatisch an Bedeutung gewinnt. „Accumulating“ bedeutet, dass der Fonds „thesaurierend“ ist: Anfallende Dividenden werden wieder in den Fonds investiert und steigern seinen Wert. Das Gegenteil wäre „ausschüttend“: Solche Fonds steigen langsamer, bescheren den Anteilseignern jedoch regelmässige Einnahmen. Da dieser ETF in US-Dollar (USD) notiert, birgt er ein Wechselkursrisiko: Für Schweizer Anleger kann er, selbst wenn er steigt, durch einen sinkenden Dollar weniger wert – beziehungsweise zum Kauf billiger – werden und umgekehrt.

Der Raiffeisen ETF Solid Gold Responsibly Sourced & Traceable A USD investiert in physisches Gold und achtet dabei auf nachhaltige Gewinnung und Rückverfolgbarkeit. Denn auch im Edelmetallbereich kommt es Anlegern heutzutage nicht nur auf den schieren Wert an, sondern auch auf die Einhaltung vom Umweltvorschriften und humanen Arbeitsbedingungen.

Der Invesco Physical Bitcoin ETN bietet Kleinanlegern Zugang zum fünfstellig notierenden Bitcoin.

Der Leonteq USD Overnight Return Index ETP bildet die sogenannte Secured Overnight Financing Rate (SOFR) nach. Dabei handelt es sich um einen kurzfristigen Referenzzinsatz für den US-Dollar.

Der Xtrackers S&P 500 Equal Weight ESG UCITS ETF 1C erklärt sich selbst: Er investiert in Aktien, die im S&P 500 enthalten sind und gewissen ESG-Kriterien genügen.

Ähnliches gilt für den AXA IM Biodiversity Equity UCITS ETF Acc USD, sein Schwerpunkt liegt auf der Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Ein Laie käme niemals darauf, was der 21Shares Staking Basket Index ist, in den das gleichnamige ETP investiert: ein Index auf Kryptowährungen.

Abschliessend ein Wort zum Gewinner des Special Award 2024, Findependent – Kinder-ETF-Sparen: Hier können Eltern oder Verwandte für ihre Kinder, Enkel, Göttikinder und so weiter bereits mit geringen Anfangssummen Geld ansparen und es beispielsweise bei Volljährigkeit kostenlos an sie transferieren.

Das waren die Swiss ETF Awards 2023

Am Montag, dem 6. November 2023, fanden die Swiss ETF Awards 2023 statt. Im Rahmen eines exklusiven Events wurden die diesjährigen Gewinner geehrt. Sowohl für die klassifizierten Produkte als auch für die Publikumsfavoriten wurden Qualitätsauszeichnungen vergeben.

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