Die alte Börsianer-Weisheit “the trend is your friend until its end” dürfte wohl jedem Anleger schon einmal über den Weg gelaufen sein. Die wohl grundlegendste Annahme in der gesamten Technischen Analyse ist, dass sich Kurse in Trends bewegen. Der Trend ist dabei nichts anderes als die Richtung des Marktes. Eine wichtige Hypothese ist, dass ein einmal festgestellter Trend dazu neigt, bestehen zu bleiben. Erst wenn sich aus Sicht der Technischen Analyse verlässliche Indizien für ein Ende des Trends ergeben, ändert sich auch die Einschätzung für die weitere Kursentwicklung.

Aufwärts-, Abwärts- und Seitwärtstrends

Um den aktuellen Trend zu bestimmen, gilt es, nach markanten Gipfeln und Tälern in der Preiskurve Ausschau zu halten. Die Lage dieser Hoch- und Tiefpunkte zueinander entscheidet über den aktuellen Trend in einem bestimmten Zeitfenster. Unterschieden werden Aufwärtstrend, Abwärtstrend und Seitwärtstrend. Einige Analysten sehen die letztgenannte Konstellation nicht als Trend an, sondern gerade als die Abwesenheit eines Trends. Diese Unterscheidung ist allerdings lediglich akademischer Natur.

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  • Der Aufwärtstrend ist definiert als die Abfolge sukzessive höherer Hochs und höherer Tiefs.
  • Der Abwärtstrend ist definiert als die Abfolge sukzessive niedrigerer Tiefs und niedrigerer Hochs.
  • Der Seitwärtstrend wird durch hohe Hochs und Tiefs über einen bestimmten Zeitraum hinweg konstituieren.

Andere gebräuchliche Bezeichnungen für einen Seitwärtstrend sind Stauzone (Congestion area), Trading Range, Handelsspanne, Schiebezone oder Rechteckformation.

Bei einem Seitwärtstrend ist es nicht ungewöhnlich, wenn die Begrenzungen der Stauzone zeitweise lediglich marginal über- oder unterschritten werden und die Kurse anschliessend wieder in die Range zurückspringen (False Breakout beziehungsweise Bullen- und Bärenfallen). In diesen Fällen bleibt der Seitwärtstrend mit erweiterter Spanne intakt.