Viele Anlegerinnen und Anleger wissen, wie wichtig die Auswahl der richtigen Finanzprodukte ist. Doch wie sieht es mit der Wahl des richtigen Handelsplatzes – der Börse – aus? Sie entscheidet oft über Kosten, Liquidität und Sicherheit der Geldanlage. Was ist eigentlich eine Börse, warum gibt es mehrere – und worauf sollten Privatanlegerinnen und -anleger in der Schweiz achten?

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Was ist eine Börse – und warum ist sie für Anleger so wichtig?

Die Börse kann man sich wie einen riesigen digitalen Marktplatz vorstellen – nur ohne Marktschreier, Obstkisten und Verkaufsstände. Stattdessen werden hier Finanzprodukte gehandelt: Aktien, Anleihen, ETFs, Fonds oder Strukturierte Produkte. Käufer und Verkäufer treffen sich nicht mehr an einem physischen Ort, sondern über ein elektronisches System, das automatisch Preise ermittelt und Transaktionen ausführt.

Damit Produkte an der Börse handelbar sind, müssen sie eine wichtige Eigenschaft mitbringen: Sie müssen „fungibel“ sein – also leicht austauschbar, standardisiert und untereinander handelbar. Ein gutes Beispiel ist eine Aktie: Jede einzelne Aktie eines Unternehmens hat den gleichen Wert und die gleichen Rechte. Im Gegensatz dazu wäre z. B. ein gebrauchtes Fahrrad nicht fungibel – denn jedes hat einen anderen Zustand, einen anderen Wert oder anderes Zubehör.

Die Börse sorgt dafür, dass alle Transaktionen fair, effizient und transparent ablaufen. Sie sammelt alle Kauf- und Verkaufsangebote in einem so genannten Orderbuch. Sobald Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen, wird ein Preis – der sogenannte Kurs – festgestellt, und der Handel wird vollautomatisch abgewickelt. Zusätzlich stellen sogenannte Market Maker jederzeit Kauf- und Verkaufspreise, um die Liquidität vor allem bei weniger häufig gehandelten Titeln sicherzustellen. Market Maker sind professionelle Handelspartner, die dafür sorgen, dass jederzeit ein Kauf- und ein Verkaufskurs im Orderbuch stehen. So ist sichergestellt, dass man auch dann kaufen oder verkaufen kann, wenn kein anderer Privatanleger auf der Gegenseite steht.

Die Geschichte der Börse – von Brügge bis zur BX Swiss

Die Ursprünge der Börse reichen weit ins Mittelalter zurück. Eine Erklärung führt auf den Begriff selbst zurück, „Börse“ vom lateinischen bursa (Geldbeutel), inspiriert vom Wappen der Kaufmannsfamilie Van der Beurse im belgischen Brügge. Dort trafen sich bereits im 14. Jahrhundert Kaufleute zum Austausch von Waren und finanziellen Verpflichtungen – der Ursprung des modernen Börsenhandels.

Die erste moderne Börse wurde 1611 in Amsterdam gegründet. Dort wurden erstmals regelmässig Aktien gehandelt – und zwar die Papiere der Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC), des ersten börsennotierten Unternehmens der Welt. Der Handel der VOC brachte nicht nur Gewinne, sondern auch starke Kursschwankungen mit sich -0 schon damals beeinflussten Spekulationen und globale Ereignisse die Kurse.

1850 wurde die erste Börse in Genf gegründet, gefolgt von Basel, Zürich und anderen Städten. Die heutige SIX Swiss Exchange geht auf den Zusammenschluss dieser Handelsplätze im Jahr 1995 zurück. Parallel dazu existierte seit 1880 die Berner Börse, die heutige BX Swiss. Sie war eine der ersten Schweizer Börsen, die auf den telefonischen und später vollelektronischen Handel umstellte – und positioniert sich heute als kostengünstige und innovative Plattform für Privatanlegerinnen und -anleger.

Die Geschichte der BX Swiss

Noch mehr zur Entwicklung der BX Swiss findest du im Beitrag: „Die Geschichte der BX Swiss“

Wie läuft ein Börsenhandel ab? Von der Order bis zur Abwicklung

Für viele Anlegerinnen und Anleger ist der Klick auf den „Kaufen“-Button einer Broker-App der sichtbare Abschluss eines Wertpapierkaufs. Im Hintergrund läuft jedoch ein komplexer und gut abgestimmter Prozess ab, an dem mehrere Akteure beteiligt sind.

Zunächst wird beim Broker ein Kaufauftrag erteilt – zum Beispiel für 10 Aktien eines Unternehmens, entweder zum aktuellen Marktpreis oder mit einem gewünschten Limit. Dieser Auftrag wird an eine Partnerbank weitergeleitet, die als offizieller Handelsteilnehmer an der Börse auftritt. Von dort gelangt der Auftrag direkt in das elektronische Orderbuch eines Handelsplatzes, zum Beispiel einer regulierten Börse wie der BX Swiss.

Das Orderbuch enthält eine Vielzahl von Kauf- und Verkaufsaufträgen. Deinem Kaufauftrag wird nun ein passender Verkaufsauftrag gegenübergestellt – entweder von einem anderen Marktteilnehmer oder von einem sogenannten Market Maker, der laufend verbindliche Kauf- und Verkaufspreise stellt und so für Liquidität sorgt.

Sobald Preis und Menge deiner Order mit einem Gegenangebot übereinstimmen, wird der Handel ausgeführt – das sogenannte Matching. Dabei wird ein Preis (Kurs) festgelegt, zu dem das Geschäft abgewickelt wird.

Anschliessend erfolgt die sogenannte Abwicklung (Settlement). Dabei werden die gekauften Wertpapiere vom Depot des Verkäufers auf dein Depot übertragen und gleichzeitig wird das entsprechende Kapital zwischen den beteiligten Banken verbucht. Dieser Vorgang dauert in der Regel zwei Handelstage – man spricht von T+2, also „Transaction Day plus two days“.

Für dich als Anleger:in erscheint die neu erworbene Position meist direkt im Portfolio – technisch gesehen ist die vollständige Abwicklung jedoch erst zwei Tage später abgeschlossen.

Zwei Dinge, die viele Anleger beim Börsenhandel unterschätzen

Wer selbst in Aktien oder ETFs investiert, sollte nicht nur auf die Auswahl der Wertpapiere und den richtigen Zeitpunkt achten – auch der Handelsplatz, also an welcher Börse gekauft oder verkauft wird, kann entscheidend sein. Daraus ergeben sich für Anlegerinnen und Anleger zwei wichtige Erkenntnisse:

1. Börsengebühren und Spreads beeinflussen direkt deine Rendite

Beim Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers fallen verschiedene Kosten an, von denen viele nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

Die wichtigsten Kostenpunkte sind:

  • Bankgebühren (z. B. Depot- oder Transaktionsgebühren),
  • Börsengebühren (sogenannte Courtage),
  • Spreads – also die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Briefkurs) und dem Verkaufspreis (Geldkurs).

Gerade der Spread wird von vielen Anlegerinnen und Anlegerunterschätzt. Ein Beispiel:
Wenn man eine Aktie für 100 Franken kaufen kann, sie aber nur für 98 Franken verkauft werden kann, beträgt der Spread 2 Franken. Diese Differenz ist ein indirekter Kostenfaktor – du müsstest also einen Kursanstieg von 2% erzielen, nur um diese «Preisdifferenz» auszugleichen.

An Handelsplätzen mit engen Spreads und tiefen Gebühren – wie zum Beispiel der BX Swiss – kann dieser Effekt deutlich reduziert werden. Dies lohnt sich vor allem bei häufigem Handel oder kleineren Beträgen, bei denen es auf jeden Franken ankommt.

Die Wahl des Handelsplatzes beeinflusst Liquidität, Ausführung und Transparenz

Nicht jede Aktie ist an jeder Börse gleich gut handelbar. Gerade bei weniger bekannten Titeln oder kleineren Unternehmen kann es vorkommen, dass an einem Handelsplatz nur sehr wenige Kauf- und Verkaufsorders vorliegen. Die Folge: Deine Order wird entweder gar nicht oder zu einem schlechten Kurs ausgeführt.

Um dieses Problem zu lösen, setzen Börsen so genannte Market Maker ein. Das sind professionelle Handelspartner, die dafür sorgen, dass jederzeit ein Kauf- und ein Verkaufskurs im Orderbuch stehen. So ist sichergestellt, dass man auch dann kaufen oder verkaufen kann, wenn kein anderer Privatanleger auf der Gegenseite steht.

Für dich als Anleger:in bedeutet das:

  • Deine Order wird schneller ausgeführt.
  • Du erhältst faire Preise – auch bei wenig gehandelten Werten.
  • Du hast mehr Transparenz über das Marktgeschehen.

Gerade für Personen, die eigenständig handeln und nicht über eine Bankberatung investieren, ist ein Handelsplatz mit transparenter Preisbildung, stabiler Liquidität und niedrigen Kosten besonders attraktiv.

Wie regulierte Börsen wie BX Swiss für Sicherheit sorgen

Das Thema Sicherheit spielt bei der Geldanlage eine zentrale Rolle – insbesondere für Anlegerinnen und Anleger, die auf digitale Handelsplattformen zugreifen. Dabei geht es nicht nur um die technische Stabilität der Systeme, sondern vor allem um die Frage: Wo befinden sich meine Wertpapiere eigentlich – und wer hat Zugriff darauf?

Bei regulierten Börsen wie der BX Swiss ist der Prozess klar strukturiert und vielfach abgesichert. Die Börse selbst fungiert ausschliesslich als Handelsplatz: Sie stellt die Infrastruktur zur Verfügung, führt Kauf- und Verkaufsaufträge zusammen und sorgt für einen transparenten und fairen Handel.

Wichtig zu wissen:

Die Börse verwahrt keine Wertpapiere oder Kundengelder. Diese liegen bei der jeweiligen Depotbank der Anlegerinnen und Anleger – also einer regulierten Bank, die auch für die ordnungsgemässe Verbuchung und Sicherung der Bestände verantwortlich ist. Damit ist sichergestellt, dass auch im unwahrscheinlichen Fall eines technischen Problems am Handelsplatz nicht auf die Vermögenswerte zugegriffen werden kann.

Zudem untersteht die BX Swiss der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Börse verfügt zudem über eine unabhängige Handelsüberwachungsstelle, die alle Transaktionen in Echtzeit überprüft. Damit wird sichergestellt, dass die Preise korrekt ermittelt werden und keine Manipulationen oder Insidergeschäfte stattfinden.

Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet dies: Der Handel an einer regulierten Börse wie der BX Swiss bietet ein hohes Mass an Sicherheit, Transparenz und Kontrolle – von der Auftragserteilung bis zur Verbuchung im Depot.

Schweizer Handelszeiten im Vergleich – was Anleger wissen sollten

Aktuell gelten an den beiden Schweizer Börsen einheitliche Handelszeiten: Montag bis Freitag, jeweils von 9.00 bis 17.30 Uhr. Innerhalb dieses Zeitfensters können Aktien, ETFs, strukturierte Produkte und andere Wertpapiere gehandelt werden.

Im internationalen Vergleich ist dies jedoch eher konservativ. So bieten etwa deutsche Börsen wie die Börse Stuttgart oder Tradegate bereits Handelszeiten von 8:00 bis 22:00 Uhr an. Auch in anderen Ländern – etwa in den USA – ist ein Handel bis spät in den Abend (MEZ) möglich.

Viele Anlegerinnen und Anleger wollen gerade nach Börsenschluss reagieren – etwa auf Wirtschaftsnachrichten, Quartalszahlen oder Kursbewegungen an den US-Börsen, die bekanntlich erst am Nachmittag unserer Zeit öffnen. In der Schweiz ist dies derzeit nur eingeschränkt möglich, da nach 17.30 Uhr kein Börsenhandel mehr stattfindet.

Ein vollständiger 24/7-Handel, wie er im Kryptobereich üblich ist, ist für klassische Börsen jedoch nicht sinnvoll, da die Abwicklung über Banken erfolgt und Wartungsfenster für die IT-Systeme notwendig sind. Zudem nimmt die Liquidität in der Nacht deutlich ab – was zu höheren Spreads und ungünstigeren Preisen für Anleger führen würde.

Fazit: Wie du mit dem richtigen Börsenwissen erfolgreicher investierst

Ob Handelsplatz, Gebührenstruktur, Abwicklung oder Sicherheit – dieser Beitrag zeigt, wie viel hinter dem scheinbar einfachen Klick auf „Kaufen“ steckt. Für Anlegerinnen und Anleger lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Nicht nur das Produkt selbst zählt, sondern auch wo und wie es gehandelt wird. Die Wahl des richtigen Börsenplatzes kann entscheidend sein – für die Kosten, die Transparenz und die Sicherheit der Geldanlage.

Gerade in einem zunehmend digitalen Umfeld, in dem viele Anlegerinnen und Anlegereigen eigenverantwortlich investieren, sind Wissen und Bewusstsein der Schlüssel zu besseren Entscheidungen. Die BX Swiss bietet hier mit ihrem klaren Fokus auf Privatanleger, günstigen Konditionen und ergänzenden Bildungsangeboten wie der BX Plus Börsenakademie ideale Voraussetzungen.

Zum Abschluss bringt es David Kunz, COO der BX Swiss, auf den Punkt – mit drei einfachen, aber wirkungsvollen Tipps für alle, die selbst an der Börse aktiv werden wollen:

Drei Ratschläge vom Börsenprofi David Kunz (COO, BX Swiss):

Früh anfangen:
Je früher man investierst, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt – auch kleine Beträge können über die Jahre hinweg ein solides Vermögen aufbauen.

Gebühren vergleichen:
Achte nicht nur auf die Depot- und Ordergebühren deiner Bank, sondern auch auf die Kosten am Börsenplatz – inklusive Courtage und Spreads. Jeder gesparte Franken erhöht deine Netto-Rendite.

Langfristig denken, bewusst handeln:
Baue dir ein stabiles Kernportfolio auf und setzt einen kleinen Teil deines Kapitals ein, um zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und vielleicht auch einmal bewusst zu experimentieren.

Wer sich mit den Mechanismen des Börsenhandels vertraut macht, verschafft sich nicht nur Sicherheit, sondern auch einen entscheidenden Vorteil auf dem Weg zum langfristigen Anlageerfolg.

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